FORSCHUNG

Pierre Monnet, Philippe Descola und Richard Kuba

Das IFRA als Vermittler zwischen deutscher und französischer Forschung

 

Ein vielseitiges Angebot

In seiner Forschungsarbeit ist das IFRA fest in das Netzwerk der 27 französischen Auslandsforschungsinstitute eingebunden. Seit dem Umzug nach Frankfurt in die Räumlichkeiten der Goethe-Universität, hat sich das IFRA der Förderung der Ausbildung, Forschung und des Wissenstransfers zwischen französischen und deutschen Historiker, die die Geschichte deutschsprachiger Länder in der Perspektive der „Longue-durée“ erforschen, verschrieben.

Alle Mitarbeiter des Instituts - festangestellte Wissenschaftler, Promotions- und Postdoc-Stipendiaten – setzen sich durch ihre Arbeit, sei es im wissenschaftlichen oder kulturellen Bereich, für dieses Ziel ein. Das Institut vergibt jährlich ungefähr 40 bis 50 Mobilitätsstipendien an Studenten, Nachwuchswissenschaftler und französische Forscher, die für einen Forschungsaufenthalt von unterschiedlicher Dauer nach Deutschland gehen.  Des Weiteren veröffentlichte es zwischen 1980 und 2014 jährlich die Zeitschrift Revue und gibt heute weiterhin Publikationen heraus. 

Eine fächerübergreifende Geschichte

Das Forschungsprogramm des IFRA konzentriert sich auf Bereiche, in denen Studien zu Transferprozessen sowie vergleichende Ansätze zu deutsch-französischer Geschichtsschreibung gewinnbringend angewandt werden können.

Ein Kooperationsprogramm

Das IFRA organisiert, häufig in Verbindung mit anderen Forschungseinrichtungen, jedes Jahr mehrere wissenschaftliche Veranstaltungen in Form von internationalen Tagungen, Vorträgen, Studientagen und Workshops. Im Zentrum dieser Aktivitäten steht außerdem die Ausbildung von Doktoranden, deren Forschungsschwerpunkt auf geschichtlichen bzw. soziokulturellen Ansätzen zum Thema Europa liegt.

Die Kooperation mit den Partnern des Instituts nimmt einen großen Stellenwert in der Arbeit des Instituts ein. Zu den Partnern des IFRA gehören:

Mit sechs anderen Partnern arbeitete das IFRA zwischen 2012 zund 2017 in dem föderativen deutsch-französischen Forschungsnetzwerk der Geistes- und Sozialwissenschaften in dem Projekt „Europa (be)greifen“ eng zusammen. Ziel des Projekts war die Förderung und Ausbildung von Nachwuchswissenschaftlern, deren Forschungsgegenstand Europa ist. Mit der bilateralen, zwei Kulturen umfassenden, deutsch-französischen Herangehensweise sollten u.a. die Anforderungen, die an den Sozialstaat gestellt werden, die nachhaltige Entwicklung und die Lösung von Konflikten erforscht werden.  

Verbreitung und Information

Das IFRA nimmt durch seine verschiedenen Aktivitäten eine Vermittlerrolle zwischen französischen und deutschen Geisteswissenschafter ein. Zu diesen Aktivitäten gehören Vorträge und Einladungen von französischen Wissenschaftlern nach Deutschland, die Teilnahme an großen wissenschaftlichen Fachkongressen oder an Seminaren, bei denen sich deutsche und französische Historiker über ihre Konzepte und Arbeitsmittel austauschen.

Auf seiner Internetseite, durch eigene oder geförderte Veröffentlichungen und Übersetzungen, die online Rezensionen-Datenbank der Revue, die Präsenz in wissenschaftlichen Portalen (z.B.Menestrel) und die Unterstützung der deutsch-französischen Zeitschrift für Geistes- und Sozialwissenschaften Trivium, informiert das IFRA deutsche und französische Geisteswissenschaftler kontinuierlich über die Forschungen in beiden Ländern. Es weist auf Universitäten, Institute und Forschungseinrichtungen mit deutsch-französischem Schwerpunkt hin und regt die Entstehung von neuen Hilfs- und Arbeitsmitteln, wie beispielsweise des deutsch-französische Mediävistenforums, an.