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[Abgesagt] Ringvorlesung „Liberté, Égalité, Europa“: Dr. Andrea Gremels über Anti-Kolonialismus und Aimé Césaire

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Ort
Hörsaalzentrum 10, Campus Westend

„Liberté, Égalité, Europa“ will, wie auch die Ringvorlesung „Se Souvenir“ im vergangenen Wintersemester, auf die Fachrichtungen aufmerksam machen, die sich an der Goethe-Universität mit Frankreich befassen. Unter dem Titel „Liberté, Égalité, Anti-Colonialisme: Aufklärungskritik und Versklavungsgeschichte bei Aimé Césaire“, hält die an der Goethe Universität tätige PD Dr. Andrea Gremels eine Vorlesung auf Deutsch.

Der Schriftsteller Aimé Césaire aus Martinique ist ein Hauptvertreter der Négritude, die schwarze Emanzipationsbewegung von Intellektuellen und Schrisftsteller*innen des frankophonen Raums in den 1930er Jahren. Seine kritische Auseinandersetzung mit der französischen Kolonialgeschichte geht in seinem Essay "Rede über den Kolonialismus" (Discours sur le colonialisme, 1950) und seinem Langgedicht Notizbuch von der Rückkehr in die Heimat (Cahier d'un retour au pays natal, 1955) mit einer konfrontativen Schreibweise einher, die das Trauma der transatlantischen Versklavung als Geschichte rassistischer Gewalt und Stigmatisierung zur Sprache bringt. Der Vortrag geht der Frage nach, welche rhetorischen Mittel Césaire in beiden Texten einsetzt, um die humanistischen Ideale der europäischen Aufklärung in ihrer Verkehrung durch den transatlantischen Sklavenhandel auf den Prüfstand zu stellen. Dabei untersuche ich seine Umwertung des kolonialen Diskurses "Zivilisation-Barbarei", mit dem Frankreich seine kolonialen Praktiken der Unterwerfung legitimierte, als auch die republikanische Devise von Liberté, Égalité und Fraternité.

Vertreter*innen der Geschichts- und der Kunstwissenschaft, der Romanistik, der Philosophie und der Allgemeinen und Vergleichenden Literaturwissenschaft blicken auf historische Körperdarstellungen, Fragen der Biopolitik, korporative Vereinigungen, Textkörper, etc. Sie thematisieren auch die sehr unterschiedlichen methodischen Zugänge, die sie verfolgen; dabei treten sie ins Gespräch mit aktuellen französischen Forschungen. Dieser Überblick wird ergänzt durch die Einladung von Forschenden der École des Hautes Études en Sciences Sociales (EHESS) in Paris, Partneruniversität der Goethe-Universität, die ebenfalls einen Einblick in ihre wissenschaftliche Arbeit geben werden.

PD Dr. Andrea Gremels Forscherin und Dozentin für die spanische und französische Literatur und Kultur am Institut für Romanische Sprachen und Literaturen der Goethe-Universität Frankfurt. Ihre Forschungsschwerpunkte liegen unter anderem in französisch- und spanischsprachigen Literaturen und Kulturen des 20. und 21. Jahrhunderts, Transkulturalitätsstudien, Diaspora- und Exilliteratur und der postkolonialen Theorie.

 

Buchpräsentation - Kilian Harrer - Devout and Defiant

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Ort
Campus Westend - IG-Farben-Haus - Raum IG 457 (Erdgeschoss)

 

Im Rahmen des Frankfurter Frühneuzeit Kolloquiums (Programm)

Kilian Harrer (Mainz) 

Devout and Defiant: How Pilgrims Shaped the Franco-German Borderlands in the Age of Revolutions 

Buchpräsentation und Diskussion mit Matthias Winkler (Leopoldina) und Xenia von Tippelskirch (Frankfurt am Main)

Sitzung in Kooperation mit dem Institut für Europäische Geschichte (IEG) Mainz und dem Institut franco-allemand de sciences historiques et sociales (IFRA-SHS) Frankfurt