Es gibt wohl kaum eine Gesellschaft, die nicht ihre Zeit misst und organisiert, damit die Menschen sie ausfüllen, ja bewohnen können. Und so sind die Arten sie darzustellen und einzuteilen überaus vielfältig. Das Gleiche gilt für die Geistes- und Sozialwissenschaften und insbesondere für die (europäische) Geschichtswissenschaft, die sich, in ihrer modernen akademischen Ausprägung, lange Zeit der Periodisierung der Geschichte gewidmet und die ihren Rhythmus und ihre Skandierungen zunächst anderen Disziplinen, und dann dem Rest der Welt vorgeschrieben hat.
Holger Gräf, Alexander Jendorff, Pierre Monnet (dir.), Land – Geschichte – Identität. Geschichtswahrehmungen und Geschichtskonstruktion im im 19. und 20. Jahrhundert. Eine historiographiekritische Bestandsaufnahme, Darmstadt/Marburg, 2016.