Dateline: 17. Februar 2024 | CFP Trilateraler Workshop "Religiöse Mobilitäten: Aushandlungen und Konflikte in Europa seit der Frühen Neuzeit bis ins 21. Jahrhundert"

"Religiöse Mobilitäten: Aushandlungen und Konflikte in Europa seit der Frühen Neuzeit bis ins 21. Jahrhundert." Trilateraler Workshop organisiert vom IFRA-SHS, dem Centre Marc Bloch Berlin, der Goethe-Universität Frankfurt/M., der École des hautes études en sciences sociales Paris und der Villa Vigoni - Deutsch-Italienisches Zentrum für den Europäischen Dialog

Villa Vigoni (Italien, Comer See), 11.03.-14.03.2024

Welche Bedeutung hatte und hat Religion im Zusammenhang mit Migration und Flucht? Religiöse Zugehörigkeit wird als Grund von Flucht in der öffentlichen Diskussion oft stark betont, ist aber von der Forschung als Faktor von erzwungener und freiwilliger Mobilität zu wenig untersucht worden. Gegenwärtige und vergangene Gesellschaften sind bzw. waren durch Migration mit religiöser Vielfalt konfrontiert und gleichzeitig veränder(te)n sich Religionsgemeinschaften durch die Mobilität der Gläubigen. Die geplante Tagung leistet einen substantiellen Beitrag zum besseren Verständnis des Zusammenhangs zwischen Mobilitäten, gelebter Religion und religiösen sowie gesellschaftlichen Institutionen. Sie schärft den Blick für die historischen Kontexte und Dynamiken, die (Zwangs-)Migrationen und religiöse Mobilitäten bestimmt haben und nach wie vor beeinflussen. Dabei soll bewusst eine europäische Perspektive eingenommen werden, die die verschiedenen religiös bedingten Mobilitäten (z.B. Zwangsausweisungen, Flucht, Mission, Diaspora) miteinander in Beziehung setzen soll. Außerdem soll eine transepochale Perspektive die Muster sowie die Eigendynamiken religiöser Mobilitäten über einen langen Zeitraum hinweg sichtbar machen. Die geplante Tagung will ein Forum für den Austausch über jüngste Forschungsentwicklungen bieten und der Bedeutung von Religion für die Analyse von Mobilitäten einen größeren Stellenwert zuschreiben. Dabei sollen die Besonderheiten von religiöser Diasporabildung ebenso in den Blick genommen werden wie die Auswirkungen von religiös bedingter Flucht und Migration auf die Zusammensetzung der Aufnahmegesellschaften. Ein besonderes Augenmerk gilt den multireligiösen Stadtgesellschaften.

Die Tagung richtet sich an fortgeschrittene Masterstudierende, Doktorand*innen und Postdoktorand*innen (bis 3 Jahre nach Promotion), die Forschungsprojekte zum Themenfeld Migration und Religion bearbeiten und die an einer deutschen, französischen oder italienischen Universität in Geschichte, Politik- und Sozialwissenschaften, Anthropologie, Literatur- oder Kulturwissenschaften eingeschrieben sind. Die Tagung soll Raum für den Austausch über aktuelle, noch nicht abgeschlossene Forschungsprojekte zum Themenfeld Migration und Religion bieten. Ein besonderes Anliegen ist es, jüdische, christliche und islamische Mobilitäten miteinander in Verbindung zu bringen. Praktiken von Diskriminierung, Migration und Flucht können so in der longue durée und religionsübergreifend miteinander verglichen werden.

Die Veranstaltung wird durch Kurzvorträge von erfahrenen Forscherinnen und Forschern gerahmt, die gleichzeitig die Diskussionen der Teilnehmerinnen und Teilnehmer bereichern. Behandelt wird der Zeitraum der Neueren und Neusten Geschichte (also von 1500 bis zur Gegenwart). Arbeitssprachen sind Deutsch, Französisch und Englisch, wobei zumindest passive Kenntnisse dieser drei Sprachen vorausgesetzt werden. Um das Verständnis zu erleichtern, werden alle Teilnehmer*innen gebeten, eine PowerPoint-Präsentation in einer anderen Sprache als der, in der sie sprechen, vorzubereiten.

Der Workshop findet in der Villa Vigoni am Comer See statt. Die Erstattung der Reise- und Unterkunftskosten ist – unter Voraussetzung der Förderungszusage – vorgesehen. Bitte schicken Sie Ihre Bewerbung bis 17. Februar mit aussagekräftigem CV und Beschreibung des eigenen Beitrags (ca. 300 Wörter) an Xenia von Tippelskirch (X.vonTippelskirch@em.uni-frankfurt.de). 

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