Tod von Alfred Grosser

Einer der großen Architekten der deutsch-französischen Aussöhnung, ein unermüdlicher Vermittler zwischen unseren beiden Ländern und ein großer Europäer lebt nicht mehr: Alfred Grosser ist am 7. Februar 2024 in Paris gestorben. Frankfurt war die Stadt, in der er 1925 geboren wurde, bevor er sie 1933 mit seiner Familie auf der Flucht vor den Nazis verlassen musste. In Frankreich fand er eine neue Heimat. Von seinem Lehrstuhl an SciencesPo Paris aus prägte er über fast vier Jahrzehnte hinweg mehrere Generationen von Studierenden. Mit seinen Büchern und Artikeln, aber auch mit unzähligen Vorträgen und öffentlichen Interventionen hat er entscheidend dazu beigetragen, die deutsch-französische Verständigung nicht nur institutionell zu verankern, sondern in der gesamten Gesellschaft Wirklichkeit werden zu lassen. Nach Frankfurt ist er oft und gern zurückgekehrt, mehrmals auf Einladung unseres Instituts. In Würdigung seiner Verdienste richtete die Goethe-Universität 20O9 gemeinsam mit der Deutsch-Französischen Gesellschaft und mit Unterstützung der Stiftung Polytechnische Gesellschaft eine Professur für Bürgergesellschaftsforschung ein. Das IFRA-SHS und das Institut français Frankfurt trauern mit vielen Freunden und Kollegen um Alfred Grosser.