Am 14. und 15. November, findet eine Tagung zum Thema " Konfigurationen weiblicher Autorität. Neue Perspektiven auf die Macht von Frauen in Spätantike und Frühmittelalter (4.-8. Jahrhundert)".
Die zweitägige Tagung lädt dazu ein, verschiedene Konfigurationen und Dynamiken der Autorität von Frauen im besonderen Kontext der Spätantike und des Frühmittelalters zu beleuchten. Damit sollen gezielt die Kontinuitäten und Transformationen dieser zwei traditionell voneinander abgesetzten Zeiträume in den Blick genommen werden. Tatsächlich sind bereits einige Aspekte von Transformationen wie von ausgeprägten Kontinuitäten über lange Zeiträume hinweg aufgezeigt worden.
Vor diesem Hintergrund lädt die Tagung ein, sich auf die folgenden Schwerpunkte und Fragen zu konzentrieren:
- Ausprägungen der Ausübung von Macht und Autorität von Frauen. Wie behaupteten weibliche Personen ihre Autorität? Der Blick auf den politischen Bereich scheint am naheliegendsten, sei es auf lokaler, aber auch auf höherer politischer Ebene, besonders im Fall der Herrscherinnen. Doch auch der religiöse und der familiäre Bereich nehmen einen wichtigen Platz ein, der ebenso wie der Bereich der Wirtschaft nicht vernachlässigt werden sollte. Personen mit kaiserlicher und königlicher Autorität sind so die am besten sichtbaren, aber keineswegs die einzigen Inhaberinnen von Autorität. Auch die Frauen der Elite besetzten bestimmte Positionen. Insbesondere wäre zu fragen, inwiefern sich die weibliche Autorität im Kontext der dynamischen Abgrenzung der öffentlichen und privaten Sphäre entfalten konnte. Denkbar sind in allen diesen Bereichen sowohl Fallstudien als auch vergleichende Überlegungen.
- Beziehungen zwischen Männern und Frauen. Die Untersuchung der Konfigurationen weiblicher Autorität kann in patriarchalischen Gesellschaften, in denen die Macht von Männern ausgeübt wird, nicht ohne die Berücksichtigung der Geschlechterfrage durchgeführt werden. Übten Frauen etwa als Teil von Gruppen und Kollektiven Autorität aus? Verfügten Frauen über die gleichen Ressourcen wie Männer? Oder verfügten sie über bestimmte Werkzeuge, die ihnen eigen waren? Unterlagen sie bei der Durchsetzung ihrer Macht bestimmten einschränkenden Erwartungen? Gelang es ihnen, diese zu überwinden – und wenn ja, mit welchen Mitteln? Die Repräsentativität der Macht könnte dabei auch durch archäologische oder ikonografische Ansätze thematisiert werden.
- Quellenproblematiken. Unerlässlich erscheint auch, sich mit den Perspektiven von Quellen auseinanderzusetzen, die fast ausschließlich von Männern verfasst wurden. Wie wurden entsprechende Konfigurationen von antiken und frühmittelalterlichen Autoren beschrieben und wahrgenommen? Lassen sich übergreifende Tendenzen feststellen oder sind bestimmte Wahrnehmungen autorenspezifisch?
Online-Teilnahme:
https://uni-frankfurt.zoom-x.de/j/63516896968?pwd=ADG0hytf5NotM2N3AGLPYmy7qFoyAU.1
Meeting-ID: 635 1689 6968
Kenncode: 160649