Das Institut franco-allemand de sciences historiques et sociales (IFRA-SHS) existiert in seiner aktuellen Form seit 2015. Als deutsch-französisches Forschungsinstitut wird es vom französischen Außen- und Europaministerium (MEAE), der Goethe-Universität Frankfurt/M. und der École des hautes études en sciences sociales (EHESS) Paris getragen. Gleichzeitig gehört es zum Netzwerk des „Institut français d’Allemagne, das von der französischen Botschaft in Berlin aus gesteuert wird.
Deutsch-französische Wissenschaftskooperation
Das IFRA-SHS ist eines von 27 französischen Forschungsinstituten im Ausland (IFRE). Mit der Goethe-Universität und der EHESS wird es von zwei Institutionen getragen, die in ihren Ländern zu den wichtigsten Akteuren im Bereich der Geistes- und Sozialwissenschaften zählen. Das schlägt sich auch in den Forschungsschwerpunkten nieder, die am Institut bearbeitet werden und die in enger Abstimmung mit diesen beiden Institutionen entstanden sind. Gleichzeitig spielt das IFRA-SHS eine Mittlerrolle in der deutsch-französischen Wissenschaftskooperation, die weit über die Zusammenarbeit zwischen Goethe-Universität und EHESS hinausgeht. Seine Aufgaben erfüllt das Institut insbesondere in den folgenden Bereichen:
- Grundlagenforschung in den Geistes- und Sozialwissenschaften, wobei der Geschichtswissenschaft und innerhalb dieser den Epochen Mittelalter und Frühe Neuzeit eine besondere Bedeutung zukommen,
- die Vergabe von Stipendien für kürzere oder längere Forschungsaufenthalte in Deutschland, die insbesondere der Anfertigung eigenständiger Forschungsarbeiten dienen,
- die Organisation und Unterstützung von Tagungen und anderen wissenschaftlichen Veranstaltungen, die den Austausch zwischen den Wissenschaftskulturen Deutschlands und Frankreichs befördern,
- die Beteiligung an gemeinsamen Forschungs-, Publikations- oder anderen Forschungsprojekten im Verbund mit anderen Institutionen der deutsch-französischen Wissenschaftskooperation.
In allen diesen Bereichen hat für das IFRA-SHS die Förderung von Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftlern besonderen Vorrang.
Französische Kultur in Frankfurt
In Zusammenarbeit mit zahlreichen Kultureinrichtungen der Stadt Frankfurt/M. bietet das Institut ein reichhaltiges Kulturprogramm, bestehend aus Ausstellungen, Lesungen, Vorträgen und öffentlichen Debatten. Ein Schwerpunkt der Arbeit liegt dabei auf der Schnittstelle zwischen Wissenschaft und Kultur. Daneben spielt es eine wichtige Rolle beim sprachlichen Austausch zwischen Deutschland und Frankreich.
Lokal verankert, international vernetzt
Dank seines Sitzes in einem Gebäude der Goethe-Universität Frankfurt ist das IFRA-SHS Teil eines dynamischen und international ausgerichteten Campus. Es befindet sich in der Nähe zahlreicher Fakultäten und Institute, mit denen es gemeinsame Projekte oder Veranstaltungen organisiert. Dazu zählen auch das Max-Planck-Institut für europäische Rechtsgeschichte und das Max-Planck-Institut für empirische Ästhetik, die seit Langem Partner des Instituts sind. Zudem befindet sich das Institut in der Nähe der Deutschen Nationalbibliothek, der Universitätsbibliothek sowie der Bibliothek der Geistes- und Sozialwissenschaften, in welche die Bestände des „Fonds Mandrou“ der ehemaligen Mission historique française en Allemagne integriert wurden.