2025-2026 | Liberté – Égalité – Europa. Frankfurter Frankreich-Forschungen

Mittwoch, 1820 Uhr

Hörsaalzentrum 10

Campus Westend

Die Begriffstrias Liberté – Égalité – Fraternité prägte als Vermächtnis der Aufklärung und der Französischen Revolution die Entwicklung der Demokratie. Doch der universelle Anspruch dieser Werte blieb in der politischen Realität oft unerfüllt, wie nicht zuletzt postkoloniale und geschlechterhistorische Forschungen gezeigt haben. Trotzdem inspirieren diese Ideale bis heute demokratisches Handeln. Daneben ist die Kritik an der Tradition der Aufklärung aber nicht etwa verstummt – von der Frankfurter Schule über den französischen Poststrukturalismus bis hin zu aktuellen Stimmen, die angesichts des Erfolgs erratischer Politik und digitaler Polarisierung das „Ende der Aufklärung“ ausrufen. Was bedeutet das für ein politisches Europa? Und welche Konsequenzen ergeben sich daraus in Frankreich und Deutschland für Wissenschaft und Praxis?

Die Ringvorlesung untersucht explizit, wie in beiden Ländern diese Ideale gedeutet und theoretisch weiterentwickelt werden. Politikwissenschaftler:innen aus Frankfurt und Frankreich präsentieren Bestandsaufnahmen, Analysen und Visionen und öffnen die Diskussion für Perspektiven aus Literaturwissenschaft, Geschichte und Ökonomie, die zum gewohnt pluridisziplinären Charakter der Ringvorlesung beitragen.

 

12.11. Sandra Seubert : "Zum Auftakt: Liberté  Égalité – Europa" 

26.11. Maiwenn Roudaut : "Zum Mythos des demokratischen Defizits. Für eine kritische Theorie der Demokratie in Europa" 

3.12. Dominic Angeloch : "Charles Baudelaire: Eingedenken als Widerstand" 

10.12. Andrea Gremels : "Liberté, Égalité, Anti-Colonialisme: Aufklärungskritik und Versklavungsgeschichte bei Aimé Césaire" 

17.12. Yves Sintomer : "The end of liberal capitalist democracy? A French-German perspective" (Vortrag auf Englisch)

21.1. Sigrid Roßteutscher : "Stadt-Land-Unterschiede in populistischen Einstellungen und Wahlverhalten? Ein Vergleich zwischen Deutschland und Frankreich" 

28.1. Tristan Coignard : "Keine kosmopolitische Perspektive für Europa? Was die Erfahrungen mit dem Völkerbund für das politische Erbe der Aufklärung bedeuten können" 

4.2. Miriam Teschl: "Wohlbefinden und Gerechtigkeit im mehrsprachigen Europa" 

11.2. Clemens Klünemann : "Der französische Laizismus – ein Modell für das Verhältnis zwischen Staat und Kirche(n) in Deutschland? Überlegungen zum Verhältnis zwischen Religion und Politik – und zu ihren Anfängen" 

Veranstalter: IFRA-SHS / Institut français Frankfurt, Institut für Politikwissenschaft, Institut für Romanische Sprachen und Literaturen, Historisches Seminar, Forschungszentrum Historische Geisteswissenschaften (Prof. Dr. Xenia von Tippelskirch / Prof. Dr. Roland Ißler / Prof. Dr. Sandra Seubert)